Die Steirische Harmonika geht auf das Akkordeon zurück, das im Jahre 1829 von Cyrill Demian und seinen Söhnen erfunden wurde. Der Name hat nichts mit dem österreichischen Bundesland Steiermark zu tun, sondern geht darauf zurück, dass man in Wien den Begriff „volkstümlich“ als steirisch bezeichnete. Mit diesem Instrument war es erstmals möglich ganze Akkorde auf einer Handharmonika zu spielen. Bereits um 1870 baute man diese Instrumente, die der heutigen Steirischen Harmonika sehr ähnlich waren. Er Unterschied zum Akkordeon war der hellere Klang und die kräftigen Helikonbässe und es ist möglich, Melodie und Begleitung gleichzeitig zu spielen. Die Bestandteile sind bis heute im Wesentlichen unverändert. Sie besteht aus einem Holzkasten, aus einer Tastatur, dem Balg und den Stimmstöcken. Die Tastatur ist in Form von Knöpfen in Reihen angebracht.
Die Steirische Harmonika ist in Österreich zuhause
Die Steirische Harmonika eroberte langsam den gesamten Alpenraum und ist heute in Österreich, Italien (Südtirol), Bayern, Tschechien zu finden. Sie wurde anfangs nur auf Bestellung in Einzelstücken hergestellt. Die Schwierigkeit bestand damals darin, dass es keine Methode gab, das Spielen richtig und systematisch nach Noten zu erlernen. Obwohl das Instrument große Verbreitung fand, drohte es Mitte des 20. Jahrhunderts von der Bildfläche zu verschwinden. Der Musikgeschmack der Bevölkerung änderte sich. In Gast- und Wirtshäusern hielt die amerikanische Musik und auch der deutsche Schlager Einzug. Die traditionelle Volksmusik war nicht mehr gefragt und die Steirische Harmonika war nicht mehr zeitgemäß. Im Jahr 1980 erlebte das Musikinstrument eine Renaissance. Dafür war einerseits der Musiker Hubert von Goisern verantwortlich und anderseits die Einführung der Griffschrift durch Max Rosenzopf. Mit der Griffschrift wurde das Erlernen sehr erleichtert und wie bei anderen Musikinstrumenten auch nach Noten gelernt werden.
Die „Steirische“ ist ein wechseltöniges, diatonisches Akkordeon.
Die Steirische Harmonika ist ein diatonisches Instrument
Wechseltönig heißt, dass man mit der gleichen Taste, je nachdem ob man sie mit drückt oder zieht, unterschiedliche Töne erzeugen kann. Diatonisch bedeutet, die Knöpfe pro Reihe entsprechen einer Tonart. Die Frage für wie viele Reihen man sich beim Kauf eines Instruments entscheiden soll ist nicht leicht zu beantworten. Für Kinder und Anfänger sind drei Reihen ausreichend. Die vierreihigen Modelle sind für Fortgeschrittene empfehlenswert, sie haben den Vorteil, dass sie vielseitiger verwendbar sind. Es werden auch Fünfreiher angeboten. Diese sind schwer und besonders für die rechte Hand schwer zu greifen. Außerdem spielt man diese doch schweren Instrument nicht oft. Ähnlich wie bei den Reihen verhält es sich mit der Anzahl der Löcher. Die dreilöchrige Ausführung ist schwerer, verfügt aber über einen runderen Klang und ist lauter.
Für viele Musikrichtungen geeignet – die Steirische Harmonika
Die Steirische Harmonika ist ein Volksmusikinstrument und man kann der Ansicht sein, dass man damit nur Volksmusik spielen sollte. Volksmusik macht Freude, aber auch andere Musikrichtungen machen Spaß und bereiten Vergnügen. Obwohl es durch die technischen Gegebenheiten Einschränkungen gibt und nicht wirklich jedes Musikstück gespielt werden kann, entscheidet der persönliche Geschmack wie man das Instrument verwendet.